Schönstatt-Mannesjugend Oberndorf-Rottweil
SMJ Oberndorf-Rottweil
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Die Gründung der Abteilung Oberndorf-Rottweil

Die Anfänge der Abteilung

Ihre Anfänge hat die SMJ Oberndorf im Konvikt in Rottweil um 1927. Damals trafen sich junge Menschen zwischen 14-18 Jahren um gemeinsam zu singen, zu beten und um sich über Schönstatt zu unterhalten. Es ging nicht darum möglichst viele Jungs anzuwerben. Sie sollten vielmehr aus eigenem Interesse und eigener Überzeugung dazu stoßen. Die Gruppennachmittage waren für die Jungmänner keine Freizeitbeschäftigung; aus eigenem Interesse und eigener Freiwilligkeit heraus versammelten sie sich, um mehr über Schönstatt und Maria zu erfahren. Während der NS-Zeit wurden die Aktionen der Gruppe jedoch schlagartig gebremst:

Im August 1941 wurde das Konviktsgebäude schließlich beschlagnahmt; die Schönstatt-Bewegung in Rottweil stand vorerst still. 1946 flammte die Bewegung erneut auf, als das Konvikt seine Tore wieder öffnete. Mit neuen Idealen wuchs eine Gruppe heran, welche sich jedoch nach 20 Jahren endgültig auflöste.

 

Die SMJ Oberndorf-Rottweil wird geboren

Neue Strukturen mussten her! Es kamen erste Gedanken an ein Zeltlager auf, um neue Leute zu gewinnen. Dieser Gedanke sollte sich als eine brillante Idee erweisen: Von 1967 bis 1971 stieg das Interesse am Lager von Jahr zu Jahr. Schließlich war das Interesse so groß, dass sich die erste Schönstatt-Jungmännergruppe zusammentat – die „Gründergruppe“. Nach einer Diözesanfahrt nach Cambrai entschloss sich die Gruppe schließlich dazu, die Idee eines Bildstocks zu verwirklichen, welcher dann am 18. Oktober 1972 eingeweiht wurde.

„Im Schatten des Bildstocks werden sich die Schicksale unseres Lebens wesentlich mitentscheiden“

Natürlich blieben derartige Aktionen nicht ungehört und wenige Jahre später schlossen sie sich mit anderen gebildeten Gruppen aus der Umgebung zu einer Abteilung zusammen. Der Bildstock wurde zum Abteilungssymbol  - am 10. / 11. November 1973 wurde die Abteilung Oberndorf ins Leben gerufen. Mit dieser Gründung spross das einst verdorrte Schönstatt-Pflänzlein aufs Neue. Es entstanden drei Strömungen:

  • Vaterströmung: Sie beschäftigte sich hauptsächlich mit Schönstatt
  • Apostolatströmung: Sie befasste sich mit dem Glaube, dem Liebesbündnis und mit Maria
  • Bildstockströmung: Sie machte es sich zur Aufgabe, den Bildstock zu pflegen, zu schützen und als „lebendigen Mittelpunkt“ der Abteilung ständig zu erneuern  

 

Die Wurzel wird zum Abteilungssymbol

Aus Erzählungen von Volker Mettmann [Kompass 4/2013]: „Auf einem damaligen Lagerplatz stand eine riesige Eiche. Der Bauer, welchem der Platz und folglich auch der Baum gehörten, meinte, wir dürften das Holz der Eiche gerne verwenden, sofern wir sie selbst fällen. Der Baum war schnell gefällt; Wir gruben ein tiefes Fundament und füllten es mit Beton aus. Aus dem Stamm bauten wir ein großes Holzkreuz. Ein Problem gab es nur mit dem Rest des Baumes, welcher sich immer noch auf dem Platz befand. Eichen sind Pfahlwurzler, d.h. ihre Wurzeln reichen tief in den Erdboden; sie von Hand zu entfernen dauert Monate!

So entstand die Expedition „Wurzelsepp! Uns beschäftigen in dieser Zeit zwei Gedanken: Zum einen gab es sogenannte Wurzelbriefe – Gruppen, die sich unter der Woche nach der Arbeit trafen, um die Erde, die die Wurzel umgab, auszuheben. Wir beschäftigten uns auch mit dem Gedanke „verwurzelt sein“ und „standhaft bleiben im Liebesbündnis“. Unser zweiter Gedanke richtete sich an Pater Josef „Sepp“ Kentenich – als wir die Wurzel dann schließlich, nicht zuletzt mit der Hilfe des Bauers, aus der Erde ausgehoben haben, stellten wir sie als Abteilungssymbol hier an unseren Bildstock. Immer am 18. des Monats, also dem Monatstag der Bildstockeinweihung, versammelten wir uns um die Wurzel und erneuerten somit den Bildstock und das Leben in unserer Abteilung.

 

Und wie geht es weiter?

In der Chronik aller Abteilungen der Diözese Rottenburg / Stuttgart heißt es im Nachwort: „Diese Geschichte ist nun zu Ende. Doch die Geschichte unserer Gemeinschaft wird weitergeschrieben – jeden Tag neu. […] Wer sich für das gegenwärtige Leben in den Abteilungen und des Gaues interessiert, kann sich darüber durch die Abteilungszeitung informieren. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese Geschichte weiterzuschreiben.“

Heute stecken unheimlich viele Namen, Ideen, Menschen hinter dieser „SMJ Oberndorf / Rottweil“. So viele Namen, dass sich alte und junge Generation nicht einmal auf der Straße erkennen würden. Aber eines verbindet sie trotzdem alle: Die Idee Schönstatt und das Liebesbündnis mit Maria. Der Einsatz für ein und dieselbe Sache – das alle hat sie ganz individuell geprägt. Und so sind die jungen begeisterten Jugendlichen von heute bereits die Väter der neuen SMJ von morgen. Wir alle bauen mit an der „neuen Kirche“ und sind ein Teil der großen Idee Kentenichs. Wir alle sind Schönstatt!