Schönstatt-Mannesjugend Oberndorf-Rottweil
SMJ Oberndorf-Rottweil
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Der "zweite" 1. Kreis

Prolog

Obwohl am Anfang mit ständig wechselnder Besetzung, hat sich allmählich ein „harter Kern“ herausgebildet, mit Leuten, die die Scheu voreinander verloren haben und sich mittlerweile selbst engagieren, jedoch verständnisvollerweise nur in einem Maße, dass sich unser Kreisleiter Andreas Matt nicht ganz überflüssig vorkommen muss. […] Über die Treffen hinaus versuchen wir durch einen gemeinsam gefassten Vorsatz miteinander verbunden zu sein (diesmal z.B. das tägliche Abendgebet und ein bestimmtes Buch zu lesen) außerdem haben wir ein Kreisgebet formuliert

Umso mehr verwundert es, dass gerade dieser erste, vorbildliche Kreis sich bereits Mitte September 1991 wieder auflöste: „Das ganze Jahr über versuchten wir, einen gemeinsamen Weg oder ein Ideal zu suchen, um somit unsere Kreisarbeit wieder zu aktivieren und intensivieren. Doch leider waren alle Treffen unregelmäßig besucht und es fehlte der rechte Geist. So beschlossen wir, den ersten Kreis aufzulösen.

Gründung des 1. Kreises

Ursprünglich wollte sich der 1. Kreis zu seinem großen Gründungstreffen über ein gesamtes Wochenende auf der Liebfrauenhöhe versammeln.  Da sich jedoch nur 5 Teilnehmer anmeldeten, fand lediglich ein eintägiges Treffen am 10. Januar 1987 im Pfarrhaus in Villingendorf statt.  Kreisleiter Andreas Matt beschäftige sich mit seinen Jungs mit dem Thema „Persönlichkeit“. Der Kompass zur damaligen Zeit berichtet von einem gemütlichen Beisammensein mit Spaziergängen in eisiger Kälte und „Ernüssleknacken“.

Die erste Fahrt nach Schönstatt

Mit einem „alten, orangen VW-Bus“ fuhren 5 Kreismitglieder mit Andreas Matt „als Steuermann“ am 4. April 1988 nach Schönstatt. Dort besuchten die Jungmänner erstmals das Urheiligtum. Der Kreis nutze das Wochenende, um sich näher mit der Vorgründungsurkunde und dem Liebesbündnis zu Maria zu beschäftigen. Zudem nahmen die Jungs an einer Führung durch die Goldschmiede der Marienbrüder teil und besuchten das Missionshaus sowie die Pater Kentenich Begegungsstätte. Die Kreismitglieder feierten auch einige Messen – im Hausheiligtum des Jugendzentrums aber auch in der Gründerkapelle.

Eine Anekdote vom Treffen: Die Jungmänner gingen ins nahegelegene Koblenz zum deutschen Eck, „an dem wir unserer patriotischen Gesinnung freien Lauf ließen, indem wir uns spät abends entschlossen hatten, dort die deutsche Nationalhymne zu singen. Die musikalische Untermalung von Martin Schlecht mit seiner Trompete verlieh dem Ganzen einen feierlichen Charakter.

Danach unternahmen sie einen Ausflug zur Festung Ehrenbreitstein, auf der auch Pater Kentenich unterrichtete. Zum Schluss im Bericht heißt es: „Mögen die daheimgeblieben 1. Kreisler bis an ihr Lebensende über dieses Versäumnis mit den Zähnen knirschen…

„Auf den Spuren Josef Englings“ - Kreistreffen in Aulendorf

„Selbsterziehung und Apostolat im Leben Josef Englings und in unserem eigenen Leben. Eine Diskussion, die viele Fragen aufwarf und sehr wertvoll. Josef Engling wird uns auch noch 1990 beschäftigen. Wir möchten dieser geheimnisvollen Persönlichkeit etwas auf die Spur kommen […].

Ver sacrum“ – Kreistreffen in im Batzenhäusle in Buchholz (Waldkirch)

Das siebte Kreistreffen des ersten Kreises vom 30. November bis zum 2. Dezember 1990 stand unter dem Motto „Ver sacrum“ (lat. „heiliger Frühling“). „Ver sacrum“ war Brauch in der Antike, bei dem eine Gruppe junger Männer aus ihrem Stammesverband ausgesandt wurden, um neues Land für ihren eigenen Unterhalt zu erobern und so einen neuen Stamm zu gründen. Der siebte Kreis selbst wagte sich bei diesem Treffen ins „Fremdland“ nach Buchholz bei Waldkirch, um sich auf die Suche nach einem Kreisideal zu machen, was ihnen aber – wie sich später rausstellte – niemals gelingen sollte.

Der erste Kreis löst sich auf

Obwohl die Jungmänner im ersten offizielle Kreis in der Geschichte der SMJ Oberndorf / Rottweil schöne Zeiten miteinander erlebt hatten, konnten die wenigen Teilnehmern, welche die Treffen noch besuchten, den Kreis nicht zusammenhalten. Ende 1991 schreibt Kreismitglied Estefano im Kompass:

Ja, es ist schade, dass der erste Kreis nicht mehr besteht. Die schöne Gemeinschaft, die Diskussionen, das Geistliche, als dies gibt es jetzt nicht mehr. […] Sind wir nicht mehr in der Lage, uns vier Wochenenden im Jahr von den Verpflichtungen des Alltags loszureißen? Oder sind wir im Glauben schon so gefestigt, dass wir den ersten Kreis nicht mehr brauchen?“. 

Diese Frage wurde leider nie beantwortet.Seinen festen Platz in der Geschichte der SMJ Oberndorf / Rottweil erhält er dennoch.